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Let's talk about Sex! Gender und vielfältige sexuelle Lebensweisen in der Kunst

Das Bode-Museum ist mit seinen Skulptur-Beständen vor allem ein Museum des Menschen und Schüler*innen nehmen die Kunstwerke stark in ihrer physischen Erscheinung und körperlichen Präsenz wahr. Nacktheit und Geschlechterrollen werden daher oft beim Besuch der Sammlungen thematisiert. Die Themen der Schüler*innen in der Auseinandersetzung mit den Kunstwerken liegen dabei häufig außerhalb des kanonischen kunsthistorischen Kontexts, wie z. B.:

Warum sind die alle nackt? Ist das schon Porno? Braucht das Museum eine FSK?

Basierend auf solchen Fragen der Schüler*innen ist das lab.Bode Projekt „Let’s Talk about Sex and Art!“ entstanden: Kunstvermittler*innen und Sexualpädagog*innen untersuchten hier zusammen mit Schüler*innen der Klassenstufen 7 bis 10 die Skulpturensammlung des Bode-Museums auf vielfältige Darstellungen von Gender, Körpern und Sexualitäten. 

Der Workshop kombinierte Kunstvermittlungsmethoden wie performative Übungen, Comics und Zeichnungen mit didaktischen Materialien und Arbeitsweisen aus der Sexualpädagogik.Durchgeführt von einem Tandemteam aus einer*m Sexualpädagog*in und einer*m Kunstvermittler*in bildeten die Skulpturen immer den Ausgangspunkt der Auseinandersetzung mit einem neuen Themenkomplex. Die Werkbetrachtung bot die Möglichkeit, Schwellenängste abzubauen und auch über sensible Themen ins Gespräch zu kommen, ohne dass über sich selbst gesprochen werden musste. Durch eine gemeinsame Analyse der Objekte konnten Themen in einen historischen Kontext eingebettet und ihre Bedeutung verbildlicht werden. Anhand von sechs Stationen wurden die folgenden Schwerpunkte verhandelt: Konsens, Lust und Begehren (LSBQA), Nacktheit und Körperbilder, Mythos „Jungfernhäutchen“, Sex-Shaming sowie Geschlechternormen und Genderperformance.

Die Abkürzung FSK steht für ,Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft’, deren Hauptaufgabe in der Prüfung der Altersfreigabe von Filmen besteht, wobei die Rechtsgrundlage dafür die jeweiligen Jugendschutzgesetze darstellen.

LSBQA steht für Lesbisch, Schwul, Bi, Queer, Asexuell

 

Der vierstündige Workshop ist als Erweiterung des schulischen Sexualkundeunterrichts konzipiert und kann weiterhin von allen Schulen als kostenloses Angebot gebucht werden.

 

„Let’s talk about Sex and Art!“ war ebenso einer der sechs Workshops, die im Rahmen des lab.Bode finales regelmäßig vom 25.5.2021 bis zum 18.6.2021 in Schulen stattfanden. Mit diesen Outreach-Angeboten für Berliner Schulen hatten Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, sich ausgehend von Repliken ausgewählter Objekte aus den Sammlungen des Bode-Museums mit aktuellen Fragestellungen und eigenen Anliegen auseinanderzusetzen. Bunte Lastenräder, die lab.Bode bikes, transportierten in dieser Zeit Reproduktionen von Kunstwerken, Utensilien und künstlerische Arbeitsimpulse in die Schulen. Kulturelle Bildung und das Museum kehrten so nach monatelangen Museumsschließungen 2020 in den Alltag der Kinder und Jugendlichen zurück.

Mehr zu den Outreach-Angeboten des Finales gibt es hier.

 

Und: Der Workshop „Let’s talk about Sex and Art!“ wird auch weiterhin von den Staatlichen Museen zu Berlin angeboten! Informationen dazu gibt es hier.