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Periodensystem Kunst
© SMB/ Lina Ruske, 2017 

Periodensystem Kunst

2017

Thomas-Mann-Gymnasium

  • #Digitales und Analoges
  • #Interdisziplinarität
  • #Museum als System
  • #Museum im Wandel
  • #Sekundarstufe I
  • #Installation
  • #Sound

Wie kann man eine Museumssammlung sortieren? Wie würde ein Periodensystem der Kunst aussehen? Unter diesen Fragestellungen untersuchte eine 9.Klasse des Thomas-Mann-Gymnasiums das Bode-Museum. Ziel war es, passende Ordnungssysteme und  Kategorien für die vorgefunden Kunstwerke  zu finden. Angelehnt an bereits bestehende Interessen und Betrachtungsschwerpunkte  entwickelten die Schüler*innen folgende Kategorien: Form, Material, Emotionen und FSK*. Der Saal mit Barockbronzen (R. 240) beschäftigte  die Schüler*innen dabei besonders, da diese vor allem Akte, Gewalt und Raub (Rape) Szenen zeigen. In diesem Zusammenhang wollten sie das Thema Jugendschutz verhandeln, in Verbindung mit der Fragestellung „Sollte es eine FSK* fürs Museum geben?“.  Die Ergebnisse ihrer Forschung, etwa  in Form aufgezeichneter Dialoge, nahmen sie in einem temporären Spatial Audio Setup im Vermittlungslabor auf. Ausgestattet mit acht Lautsprechern,  die in einem Ring auf Kopfhöhe im Raum aufgebaut waren, konnten hier Klänge aufgezeichnet und über einen Computer auf verschiedene Lautsprecher im Raum platziert werden. So ließen die Schüler*innen aufgezeichnete Gespräche wie in einem Dialog aus unterschiedlichen Ecken oder aber wie in einem Chor erklingen oder sie ließen einzelne Worte durch den Raum kreisen.

 

Die auf diese Weise kreierte Sound-Landschaft verknüpften die Schüler*innen mit einer visuellen Ausgestaltung des Raums: Fotos von Skulpturen aus der Museumssammlung an den Wänden erzählten, in Zusammenspiel mit der akustischen Gestaltung des Raumes, neue Geschichten. Je nach Position der Rezipient*innen im Raum konnten ganz unterschiedliche akustisch-visuelle Eindrücke entstehen. Auf diese Weise wurde eine alternative Form der Rezipient*innen-Haltung versucht, die im Museum bisher kaum vorkommt: durch die parallelisierte statt einer linearen Erzählung können neue und aktivere Formen der Haltung entstehen und Rezipient*innen werden angeregt, eigene Positionen im Raum zu definieren.

 

 

*Die FSK ist die Abkürzung für „Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft“. Das bedeutet, dass die FSK eine Richtlinie zur Altersfreigabe erstellt und somit entscheidet, für welche Altersgruppen Filme und Serien geeignet sind. Dem zu Grunde liegt das Jugendschutzgesetz und die Grundsätze der FSK. Es gibt fünf unterschiedliche Einstufungen bei der FSK. Diese zeigen an, für welche Altersgruppe das Medium freigegeben ist. Die Einstufungen gehen von 0 bis 18 in folgenden Intervallen: FSK ab 0 freigegeben, FSK ab 6 freigegeben, FSK ab 12 freigegeben, FSK ab 16 freigegeben, FSK ab 18 freigegeben. FSK ab 18 wird auch „Keine Jugendfreigabe“ genannt, da diese Medien dann nur für Erwachsene geeignet sind.

 

Schule: Thomas-Mann-Oberschule

Klasse: 9. Klasse

Lehrkräfte: Frau Kohls

Anzahl SuS: Die 30 Schüler*innen wurde in 3 Arbeitsgruppen aufgeteilt und arbeiteten jeden Tag in 3 Zeitblöcken (A, B, C von ca. 45 bis 60 min). Es fand 1 Termin in der Schule und 3 konsekutive Termine im Bode-Museum statt.

 

Workshopleitung:

Lorenz Fischer

 

Renée Rapedius

 

1991 in Erlangen geboren, studierte Lara Dade Soziale Arbeit an der Alice Salomon Hochschule und schloss mit dem Bachelorgrad ab. Seit zwei Jahren arbeitet sie als freischaffende Kunstvermittlerin mit Jugendlichen in verschiedenen Projekten der Staatlichen Museen zu Berlin und leitet außerdem künstlerische Metallschweißworkshops, eine Fahrradselbsthilfewerkstatt, einen offenen Mädchenclub in einem Heim für Geflüchtete in Marienfelde und eine Fahrrad-Schul-AG für Mädchen in Kreuzberg. In ihrer Kunstvermittlungspraxis verbindet sie ihre Begeisterung für Kunst und Museen mit der jahrelangen Erfahrung in der Arbeit mit Jugendlichen.

 

Malte Audick