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Was hat Gender mit Design zu tun?
© Matthias Schmiedel © HfG-Archiv/Museum Ulm 

Was hat Gender mit Design zu tun?

2019

Museum Ulm

Wie wollen wir leben? Wie sollen die Dinge gestaltet sein, mit denen wir uns tagtäglich umgeben? Diesen Fragen, die schon am Bauhaus und an der ehemaligen HfG Ulm aktuell waren, gingen 22 Schüler*innen der 9. Klasse der Realschule Dornstadt nach. Zusammen mit einer Produktdesignerin und einem Kommunikationsdesigner arbeiteten sie die Relevanz von Design als Gegenstand des täglichen Lebens heraus und hinterfragten stereotype, gender-codierte Produkte sowie deren Gestaltung und Marketing.

Die Entwürfe der Schüler*innen sind Antworten auf die Frage danach, wie Dinge aussehen könnten, die für „Alle“ gestaltet sind. Bei der Ideenfindung und Umsetzung standen neben Funktionalität und Innovation vor allem der Einsatz von Gestaltungsparametern wie Form, Farbe und Typographie im Vordergrund. Die von den Schüler*innen entworfenen Objekte – von Handyhüllen für Mädchen und Jungs über einen Akkuschrauber zum Kochen und Backen bis hin zu Duschgelverpackungen – wurden Exponate aus den 1950er und 1960er Jahren sowie zeitgenössische Positionen aus der Design- und Alltagswelt in der Ausstellung „Nicht mein Ding – Gender im Design“ im HfG-Archiv einander gegenübergestellt.

Zusammen mit der Kuratorin Katharina Kurz war das Thema Gender im Design der Anlass, ein kombiniertes Konzept von Ausstellen und Vermitteln zu entwickeln und über mehrere Teilprojekte die Sichtweisen unterschiedlicher Akteur*innen mit einzubeziehen. Damit haben die Ergebnisse Einfluss auf kuratorische Entscheidungen genommen und eröffneten unbekannte Erzählweisen. In den öffentlichen Führungen „MEIN Ding“ berichteten die Schüler*innen von ihren Erfahrungen und stellten ihre eigenen Objekte vor.

Schule: Realschule Dornstadt

Klasse 9

Workshopleitung: Pia Jerger

Lehrerin: Michaela Settele-Jakob

Kuratorin der Ausstellung: Katharina Kurz

 

Workshopleitung:

Susanne Umscheid ist diplomierte Industriedesignerin mit dem Schwerpunkt Gender und Design und begann bereits während ihrer Studienzeit an der Kunsthochschule Kassel als selbstständige Grafikerin und Multiplikatorin zu arbeiten. Für ihre Diplomarbeit „Das Geschlecht der Dinge“ erhielt sie im November 2019 eine Anerkennung des bf-Preises. Derzeit ist sie eine interdisziplinäre Auf-Vielen-Hochzeiten-Tänzerin: So ist sie Koordinatorin beim LSBT*IQ Netzwerk des Landes Hessen, freie Grafikerin u. a. für das Staatstheater Kassel, organisiert achtsame Kultur- und Freizeitveranstaltungen und vermittelt deren Notwendigkeit durch Fortbildungen. Ihren Schwerpunkt in den Bereichen Gender und Design baut sie insbesondere im Bezug auf UI/UX-Design und die Gestaltung digitaler Produkte aus und verstärkt dessen Intersektionalität im Bezug auf soziale Nachhaltigkeitsfelder. Susanne Umscheid hat bereits erfolgreich einige Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene konzipiert und durchgeführt, wie auch 2018 die Projektwoche mit einer 9. Stufe der Realschule Dornstadt für das Ausstellungsprojekt „Nicht mein Ding − Gender im Design“.

 

Fabian Karrer studierte Mediendesign an der Dualen Hochschule Ravensburg. Er ist selbstständig als Designer tätig. Sein Fokus liegt auf grafischen Arbeiten – oft im Spannungsfeld zwischen Design und Kunst. Neben seinen Design-Projekten in den Bereichen Szenografie, Corporate Design, Grafik- und Editorial Design, Leitsysteme, Digital und Film, arbeitet er an einer Vielzahl freier, selbstiniziierter Projekte. Er unterrichtet zudem an der Dualen Hochschule Ravensburg, im Kapuziner Kreativzentrum Ravensburg und der Höhere Fachschule für Künste, Gestaltung und Design, St. Gallen. Eine Auswahl seiner Arbeiten ist auf fabiankarrer.de zu sehen.