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#volo: Von Digitalität und Kunstvermittlung

Die lab.Bode-Volontär*innen Bettina Salzhuber und Diana Schuster folgten im Dezember 2018 einer Einladung nach Essen, um sich über Potenziale des digitalen Wandels in der Kunstvermittlung auszutauschen. Hier schreiben sie von den Schnittstellen der beiden Bereiche, spannenden Diskussionen und ersten Vorhaben.

Im Rahmen des Formats #volo lassen uns lab.Bode-Volontär*innen an ihrem Arbeitsalltag teilhaben und geben Einblicke in die vielfältigen Themen, die sie während ihres Volontariats beschäftigen. 

 

von Bettina Salzhuber und Diana Schuster

Am Montag, den 3. Dezember 2018, wurde das BarCamp #KUB20XX – Kulturelle Bildung im Digitalen Zeitalter im Oktogon der Zeche Zollverein in Essen von der MUTIK gGmbH vom Bundesministerium für Bildung und Forschung veranstaltet. Nach zwei kurzweiligen Keynotes – „Im Zwischenraum: Künstlerisch-kreative Erfahrungen als Kompetenz in digitalen Welten“ von Prof. Dr. Brigitte Biehl (SRH Hochschule der populären Künste) und „Die Digitale Revolution: Denn sie wissen nicht, was sie tun!“ von Frank Tentler (Initiator von stARTconference, Berater für digitale Transformation) – wurden von den Teilnehmer*innen eigene Inputs in partizipativer BarCamp Manier gesammelt. In den insgesamt drei Sessions fanden jeweils fünf bis sechs Einheiten zu den unterschiedlichsten Themen statt: Digital Storytelling, Gesellschaft und Jugendliche, Blockchain und Kultur, etc.

Auch wir steuerten einen Input zu „Digitalität und Kunstvermittlung“ bei und fragten nach den Schnittstellen zwischen diesen Bereichen. Als Einstieg konnten Teilnehmer*innen ihre ersten Assoziationen zu den Schlagworten Digitalität und Kunstvermittlung getrennt voneinander auf Plakaten festhalten. In einer Blitzabfrage haben sich die Teilnehmer*innen nicht nur vorgestellt, sondern bereits ein Stichwort zur digitalen Kunstvermittlung  bzw. ihrem Interessensfeld in die Runde geworfen. Diese bildeten die Anker in der nun geöffneten Diskussionsrunde.

Wir stiegen in die Diskussion mit einem provokanten Einwurf aus dem Plenum „Kunstvermittlung ist das neue Marketing“ ein. Die Bereiche Marketing, Vermittlung, Forschung, Dokumentation, usw. lassen sich schon lange nicht mehr klar voneinander trennen und sind dennoch von hierarchischen Strukturen besetzt. Doch wann ist interdisziplinäres Arbeiten fruchtbar und wo hat es seine Grenzen?

Wir fragten uns, ob der Einsatz von digitalen Medien Barrieren ab- oder sogar neue aufbaue. Die Abkürzungen AR und VR wurden so selbstverständlich gebraucht, dass impliziert werden könnte, nur ein Vermittlungsformat mit diesen technischen Möglichkeiten sei innovativ. Das relativierte der Einwurf von Dahna Menner  (MUTIK gGmbH), die von den niedrigen Nutzer*innenzahlen der VR-Produktionen bei arte berichtete. Doch es wurde durchaus auch kritisch nachgefragt: Wo liegt der Mehrwert bei der Verwendung digitaler Strategien im Museum und wie nachhaltig ist das eigentlich alles?

„Was sind spannende Formate, die an Museen bereits umgesetzt wurden?“, fragte Ariane Hackstein von der Volkshochschule Essen. Hier kamen ganz unterschiedliche Beispiele aus dem Plenum: von Museums-Apps, Chatbots bis zu Air-Tags in Ausstellungen. Schnell wurde uns klar, dass es unzählige Möglichkeiten und mindestens genauso viele verschiedene Wege zu einer Kunstvermittlung führen, die digitale Medien für sich fruchtbar macht, weiter- oder sogar neu entwickelt und letztendlich mehr als nur Unterhaltung darstellen.

Zum Abschluss der Veranstaltung wurden kurze Eindrücke aus den einzelnen Workshops zusammengetragen. Viele Teilnehmende planten bereits sich über die Tagungs-App zu vernetzen und  zukünftig kulturelle Projekte in digitalen Räumen zu entwickeln.